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Thema des Monats: Die Stufen der hündischen Aggressionspyramide
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Ursula Aust lädt Sie zu einem geplanten Zoom-Meeting am 29.07.2025 um 19.30 Uhr ein.
An Zoom-Meeting teilnehmen:
https://us06web.zoom.us/j/88206716608?pwd=DZoNQb1vw9eKh4BY0zhgovDv9ajFil.1
Aggressives Verhalten beim Hund ist selten “grundlos”. Wer die subtilen Vorboten rechtzeitig erkennt, kann Konflikte entschärfen, bevor sie eskalieren. Die sogenannte “Aggressionspyramide” oder “Eskalationsleiter” visualisiert, wie sich ein Hund von Beschwichtigung zu Verteidigung hochschrauben kann. Diese Ausgabe beleuchtet jede Stufe der Pyramide im Detail – inklusive praxisnaher Interventionsmöglichkeiten für Hundehalter.
1. Beschwichtigungssignale (Calming Signals)
Beispiele: Wegschauen, Gähnen, Lecken der Lefzen, sich Abwenden, langsames Bewegen
Bedeutung: Der Hund möchte Konflikte vermeiden und sendet deeskalierende Signale.
Intervention: Raum geben, Hund aus der Situation nehmen, mit ruhiger Stimme sprechen. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, gegenzusteuern, ohne Druck.
2. Stressanzeichen
Beispiele: Hecheln, Zittern, Körperspannung, Schuppenabwurf, Verweigerung von Futter
Bedeutung: Der Stresspegel steigt. Der Hund ist überfordert und sieht keinen Ausweg.
Intervention: Stressor identifizieren und entfernen. Distanz schaffen. Keine weiteren Reize hinzufügen. Ruhiges Management ist jetzt entscheidend.
3. Drohverhalten
Beispiele: Fixieren, Knurren, Zähne zeigen, Aufrichten des Körpers, Rutenstellung erhöht
Bedeutung: Deutliche Warnung. Der Hund signalisiert: “Geh nicht weiter!”
Intervention: Nicht bestrafen! Drohverhalten ist ein Teil kommunikativer Deeskalation. Abstand herstellen, nicht frontal auf den Hund zugehen. Trainer konsultieren.
4. Scheinangriffe (Luftschnappen, Schnappen ohne Kontakt)
Beispiele: Vorpreschen ohne Kontakt, in die Luft schnappen, Absprungbewegung
Bedeutung: Der Hund sieht sich gezwungen, seine Grenze schärfer zu ziehen. Noch ist es ein “kontrolliertes” Verhalten.
Intervention: Jetzt ist höchste Zeit für Management. Leine sichern, Mensch und Hund aus der Situation führen. Ursachen (z. B. Ressourcen, Schmerzen, Frustration) aufarbeiten.
5. Kontaktangriff (Beissen)
Beispiele: Beissversuch oder Biss mit Hautkontakt
Bedeutung: Kommunikation ist gescheitert. Der Hund sieht keine andere Option mehr, sich zu verteidigen.
Intervention: Ruhig bleiben. Mensch und Hund schützen. Niemals zurückschlagen. Nachsorge einleiten (medizinisch, emotional, trainingstechnisch). Ursachen klären und professionell begleiten lassen.
6. Massiver Angriff (wiederholtes Beissen, Festhalten)
Beispiele: Mehrere Bisse, Festhalten, Schütteln
Bedeutung: Der Hund hat in diesem Moment keine Kontrolle mehr. Es handelt sich um einen “ernsthaften” Angriff.
Intervention: Sofortige physische Trennung, z. B. mit Wasser, Hilfsmitteln oder koordiniertem Eingreifen (z. B. Hinterbeinmethode). Nachsorge zwingend: Verhaltensexperten einschalten, Ursachen fundiert analysieren.
Zusammenfassung: Was Hundehalter wissen sollten
- Aggression ist Kommunikation.
- Jeder Hund zeigt Warnstufen, bevor er beißt.
- Frühzeitige Erkennung ermöglicht rechtzeitige, gewaltfreie Intervention.
- Bei Unsicherheit immer einen Verhaltensexperten einschalten.
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